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TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2025: Mehr Mängel, besonders bei schweren Lkw

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TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2025: Mehr Mängel, besonders bei schweren Lkw

Kurz gesagt: Die Zahl der Nutzfahrzeuge mit sicherheitsrelevanten Mängeln steigt. Besonders betroffen sind schwere Lkw ab 18 Tonnen – sie schneiden erstmals am schlechtesten ab. Hauptgründe sind hoher Verschleiß, mangelnde Wartung und alternde Flotten. Auch der Umstieg auf E-Lkw kommt nur langsam voran – die Infrastruktur fehlt vielerorts.

Die Ergebnisse des TÜV-Reports Nutzfahrzeuge 2025 sind ein klares Warnsignal: Mehr als jedes fünfte Nutzfahrzeug (20,4 %) fällt bei der Hauptuntersuchung (HU) durch – mit „erheblichen“ oder sogar „gefährlichen Mängeln“. Gegenüber dem letzten Report ist das ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte. Besonders kritisch: Schwere Lkw ab 18 Tonnen schneiden erstmals am schlechtesten ab.

Die häufigsten Mängel? Defekte Beleuchtung, Ölverlust und Schäden an der Achsaufhängung. Gerade Beleuchtungsprobleme sind leicht vermeidbar – regelmäßige Abfahrtskontrollen könnten hier viel bewirken.

Schwere Lkw – viel gefahren, oft vernachlässigt

Obwohl sie meist im Fernverkehr unterwegs sind und als gut gewartet gelten, sind schwere Lkw inzwischen Mängel-Spitzenreiter. Der Grund: hohe Laufleistungen und zunehmendes Alter. Neue Lkw (1 Jahr alt) haben noch eine Mängelquote von 7,4 %, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen liegt sie bereits bei 29 %. Und das ist kein Wunder – Sattelzugmaschinen fahren im Schnitt über 86.000 Kilometer im Jahr, deutlich mehr als Pkw.

Weniger Wartung, mehr Risiko

Der Lkw-Bestand in Deutschland wächst weiter – auf aktuell 3,83 Millionen Fahrzeuge. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter auf 8,7 Jahre. Viele Unternehmen behalten alte Fahrzeuge länger im Betrieb, investieren aber weniger in Wartung und Instandhaltung. Das wirkt sich deutlich auf die Prüfergebnisse aus und erhöht das Sicherheitsrisiko.

E-Lkw kommen langsam – aber es fehlt die Infrastruktur

Der Anteil elektrisch angetriebener Lkw nimmt zu, bleibt aber gering: 2,4 % im Bestand, bei den Neuzulassungen (Jan–Jul 2025) sind es 8,7 %. Hohe Kosten, wenige Modelle und fehlende Ladeinfrastruktur – besonders im Fernverkehr – bremsen den Umstieg.

Assistenzsysteme wichtig – aber kaum prüfbar

Sicherheitsassistenten wie Notbrems- oder Abbiegeassistenten retten Leben, können aber aktuell nicht vollständig in die HU einbezogen werden, da Prüfstellen keinen Zugang zu den Systemdaten haben. Hier besteht dringender Nachholbedarf.

 

Fazit: Mehr Wartung, bessere Prüfungen, klare Prinzipien

Der TÜV-Report zeigt deutlich: Technische Mängel nehmen zu, besonders bei älteren und viel genutzten Fahrzeugen. Unternehmen müssen wieder mehr in Wartung und Technik investieren – nicht nur wegen der Prüfquote, sondern vor allem wegen der Verkehrssicherheit.

Auch die Politik ist gefragt: Es braucht verlässliche Förderungen, ein flächendeckendes Ladenetz für E-Lkw und eine modernisierte Hauptuntersuchung, die auch digitale Systeme einbezieht.

Sichere Nutzfahrzeuge sind kein Zufall – sie sind das Ergebnis von Verantwortung, Wartung und klaren Vorgaben.

Quellen:  Autohaus, TÜV-Verband, TÜV-Süd

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