Protestfahrt am 26. November gegen Mauterhöhung
Die Erhöhung der Lkw-Maut um 7,7 Prozent – ursprünglich waren sogar über 10 Prozent vorgesehen – bleibt ein zentrales Thema in der österreichischen Transportwirtschaft. Der Fachverband Güterbeförderungsgewerbe der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) fordert einen sofortigen Stopp der Mauterhöhung sowie Ausgleichsmaßnahmen. Obwohl die Mauterhöhung auf 7,7 Prozent reduziert wurde, bleibt die finanzielle Belastung für die Unternehmen weiterhin erheblich.
In Zeiten hoher Inflation können die zusätzlichen Kosten von vielen Betrieben nicht einfach an die Kunden weitergegeben werden. Der zunehmende Preisdruck und der Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen verschärfen die wirtschaftliche Lage der heimischen Unternehmen und gefährden deren Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Österreich.
Umfrage zeigt breite Ablehnung der Mauterhöhung
In einer Blitzumfrage unter Unternehmen aus allen Branchen, die vom Fachverband durchgeführt wurde, sprachen sich über 90 Prozent der Befragten negativ zur Mautsteigerung aus. Sie lehnen die Erhöhung der fahrleistungsabhängigen Maut in dieser Form ab. Diese Ergebnisse spiegeln die schwierige wirtschaftliche Lage wider und verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf des Fachverbands.
Markus Fischer, Fachverbandsobmann, betont, dass die Stimmung in der Branche schlecht und die wirtschaftliche Lage angespannt sei. Der Fachverband habe den klaren Auftrag, aktiv zu werden und sich für die Interessen der Unternehmen stark zu machen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Forderung nach Entlastungsmaßnahmen
Um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen, hat der Fachverband eine Protestfahrt für den 26. November angemeldet. Im Zentrum dieser Protestaktion steht die Forderung nach einem sofortigen Stopp der Mauterhöhung. Statt zusätzlicher Belastungen fordert der Fachverband konkrete Entlastungsmaßnahmen für den Straßengüterverkehr, die budgetneutral umsetzbar sind.
Ein zentraler Vorschlag ist die flächendeckende Einführung des „Nacht-80ers“ für Lkw auf Autobahnen. Derzeit gibt es bereits einige Strecken, auf denen Lkw nachts mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h fahren dürfen. Der Fachverband fordert jedoch, diese Regelung auf alle Autobahnen auszudehnen.
Weitere Vorschläge zur Effizienzsteigerung
Neben der Einführung des Nacht-80ers enthält das Maßnahmenpaket des Fachverbands auch weitere Vorschläge, die ohne zusätzliche Kosten für den Staat umsetzbar sind:
- Einführung von C17-Lkw: Der Fachverband schlägt vor, dass junge Menschen bereits ab 17 Jahren nach einer vollständigen Lkw-Führerscheinausbildung und mit Begleitung durch erfahrene Kollegen Praxiserfahrung sammeln können. Dies soll die Verkehrssicherheit erhöhen und eine qualitativ hochwertige Ausbildung fördern. Es geht dabei nicht darum, billigere Arbeitskräfte zu schaffen, sondern um eine verbesserte Ausbildung.
- Berufskraftfahrer als Mangelberuf: Der Fachverband fordert, den Beruf des Berufskraftfahrers in die Mangelberufsliste aufzunehmen, um die Rekrutierung von Fachkräften zu erleichtern.
- Zulassung von 5-Achs-Lkw mit 40 Tonnen Gesamtgewicht: Die Zulassung schwererer Lkw soll den Betrieben mehr Flexibilität bieten und zur Effizienzsteigerung beitragen.
- Kostenneutrale Anpassungen bei Abmessungen und Gewichten: Weitere Anpassungen bei den Abmessungen und Gewichten von Fahrzeugen sollen den Unternehmen mehr Spielraum und Effizienz ermöglichen, ohne dass zusätzliche staatliche Mittel erforderlich sind.
Fazit: Belastung der Branche durch Mauterhöhung und Forderungen nach Entlastung
Die geplante Mauterhöhung bleibt ein zentrales Thema für die österreichische Transportwirtschaft. Auch wenn die Erhöhung von ursprünglich über 10 Prozent auf 7,7 Prozent reduziert wurde, bleibt die Belastung für die Unternehmen hoch. Der Fachverband fordert daher nicht nur einen Stopp der Mauterhöhung, sondern auch konkrete Entlastungsmaßnahmen, die ohne zusätzliche Kosten für den Staat umgesetzt werden können. Die Protestfahrt am 26. November soll ein deutliches Zeichen setzen, um auf die schwierige Lage der Branche aufmerksam zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen zu sichern.
Quellen: Wirtschaftskammer Österreich, Pressefeuer

