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Niederlande: Erste EU-Lizenz wegen ERRU-Verstößen ausgesetzt

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Niederlande: Erste EU-Lizenz wegen ERRU-Verstößen ausgesetzt

Kurz gesagt: In den Niederlanden wurde erstmals einem Transportunternehmen die EU-Lizenz entzogen, weil es zu viele ERRU-Verstöße angesammelt hatte. Der Fall gilt als deutliches Signal an die gesamte europäische Transportbranche.

Ein Präzedenzfall mit Signalwirkung für die gesamte Transportbranche

In den Niederlanden hat erstmals ein Transportunternehmen seine EU-Lizenz verloren, weil es zu viele Sanktionspunkte im europäischen Register ERRU angesammelt hat. Die niederländische Lizenzbehörde NIWO setzte die Lizenz für sechs Monate aus. Hintergrund: Die Kontrollbehörde ILT stellte so viele schwere Verstöße fest, dass der gesetzlich geforderte „gute Ruf“ nicht mehr gegeben war.

Besonders brisant:
Der Verkehrsleiter des Unternehmens wurde gleich für zwei Jahre als ungeeignet erklärt.

Zwar legte die Firma Einspruch ein – dadurch sind die Sanktionen vorläufig ausgesetzt – doch ein endgültiges Urteil wird noch im Dezember erwartet. Der Name des Unternehmens wurde (noch) nicht öffentlich gemacht.

 

Was bedeutet das eigentlich? ERRU kurz erklärt

ERRU ist das EU-weite System, das die Strafpunkte und Verstöße aller Transportunternehmen in Europa zentral sammelt.

Wichtig ist dabei die Bewertung von drei Kategorien:

  • MSI – Most Serious Infringement (schwerster Verstoß)
  • VSI – Very Serious Infringement (sehr schwerwiegender Verstoß)
  • SI – Serious Infringement (schwerwiegender Verstoß)

Jedes Unternehmen hat – abhängig von seiner Flotte – eine maximale Punktzahl.
Wer diese überschreitet, verliert den guten Ruf. Und ohne guten Ruf gibt es keine EU-Lizenz.

Mit dem Mobilitätspaket wurde das System scharfgestellt – und nun zeigt der erste Fall in den Niederlanden, wie konsequent es inzwischen angewendet wird.

Warum ist dieser Fall so wichtig?

  • Es ist der erste Präzedenzfall, bei dem ein Unternehmen allein wegen ERRU-Punkten seine Lizenz verlor.
  • Die EU setzt damit ein deutliches Zeichen, dass sie Verstöße in Zukunft härter und EU-weit sanktioniert.
  • Unternehmen mit schlechter Compliance müssen sich auf echte Konsequenzen einstellen – nicht nur auf Verwarnungen.

 

Was bedeutet das für die Branche?

Für viele Transportfirmen – gerade kleine und mittelständische – ist das ein Warnschuss.
Wenn ein EU-Land mit gut funktionierenden Kontrollstrukturen (wie die Niederlande) damit anfängt, werden andere folgen.

Wir stehen am Beginn einer Phase, in der:

  • Kontrollen strenger,
  • Sanktionen konsequenter,
  • und der Druck auf unseriöse Betreiber höher wird.

Für faire Unternehmer kann das ein Vorteil sein.
Für schwarze Schafe wird es enger.

 

Fazit
Der Fall aus den Niederlanden zeigt, dass die EU die Anwendung von ERRU nun sehr ernst nimmt. Wer seine Pflichten vernachlässigt, riskiert nicht nur Strafen, sondern den Verlust der gesamten EU-Lizenz. Für alle, die sauber arbeiten, kann dies langfristig zu faireren Wettbewerbsbedingungen führen.

 

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